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(Roh)köstlich und gesund: Fit durch eine native Ernährung

Äpfel, Bananen und Birnen sind beliebte Snacks nach dem Mittagsessen, schließlich sind sie gesund, kurbeln den Stoffwechsel an und bekämpfen Vitaminmängel. Doch in Zeiten von Fertigmahlzeiten und Konservierungsstoffen stehen Volkskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislaufbeschwerden und Karies an der Tagesordnung – eine Obstmahlzeit am Tag reicht da oft nicht aus. Als Wunderwaffe gilt Rohkost, die nicht nur die allgemeine Gesundheit stärkt, sondern auch bei der Umsetzung von Diätvorhaben einsetzbar ist.



Für viele Menschen erscheint es unvorstellbar, ihre Ernährung auf unbehandeltes Obst und Gemüse sowie kalte Mahlzeiten zu reduzieren. Dabei eröffnet die native Küche leckere und sättigende Rohkostrezepte, die bis zu einer bestimmten Temperatur sogar warm verzehrt werden dürfen. Um den Stoffwechsel anzukurbeln, das Immunsystem zu stärken und allgemein fitter zu werden, ist es nicht zwingend nötig, seine Essensgewohnheiten vollständig auf Rohkost umzustellen – vielmehr ist eine ausreichende Menge an wertvollen Nährstoffen aufzunehmen, da unser Körper heutzutage verstärkt auf Zusatzstoffe und tierische Eiweiße gepolt ist.

Von der Urnahrung zum Fertigessen: Ein gesellschaftliches Phänomen

Alle Lebewesen ernähren sich seit jeher von Urnahrung, also reiner Rohkost in Form von Pflanzen, Früchten und Kräutern. Selbst vor 100 Jahren nahmen die Menschen noch etwa 100 Gramm an Ballaststoffen am Tag zu sich, heute sind es nur noch höchstens 15 Gramm. Grund dafür ist die industrialisierte Verarbeitung von Lebensmitteln und der Verzehr von Tierfetten. Chemisch behandelte Nahrungsmittel, zu viel Salz, Zucker und Konservierungsstoffe im Essen tragen maßgeblich zum Phänomen der Volkskrankheiten bei. Denn die Nährstoffe gehen im denaturalisierten Zustand verloren – der moderne Mensch kämpft mit Vitamin-und Mineralstoffmangel, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übergewicht und Grippeviren.

Weniger ist mehr: Was das Behandeln von Lebensmitteln auslöst

Sobald native Produkte konserviert, mit Geschmacksverstärkern behandelt oder durch Kochen, Frittieren oder Braten erhitzt werden, gehen natürliche Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe verloren. Wer seine Ernährung auf Rohkost umstellen möchte, sollte seine Lebensmittel nicht auf über 42 Grad erwärmen – hier liegt die erste Grenze, deren Überschreitung den Verlust sämtlicher Enzyme nach sich zieht. Bei Kochhitze folgen Vitamine und Aromastoffe, deren Schwinden mit viel Salz, Pfeffer und Co. ausgeglichen wird. Eine Gemüsepfanne ist also keineswegs eine Vitaminbombe, denn beim Dünsten gehen bis zu 80 Prozent an Ballaststoffen und Mineralien wie Kalzium, Kalium oder Magnesium verloren. Darüber hinaus greifen viele Menschen alltäglich auf beliebte Getreideprodukte wie Nudeln sowie fett- und eiweißreiche Fleisch- und Milchprodukte zurück – der Körper wird langfristig übersäuert und gewöhnt sich an die geschmacksverstärkenden Inhaltsstoffe.


Energiequellen unseres Körper: Wie Rohkost die Organe mit Nährstoffen versorgt

Geistige Fitness, gesunde Knochen und Zähne, schöne Nägel, Haut und Haare: Vieles hängt von einer gesunden Ernährung ab, denn im Übermaß belasten Fette, Zucker und Co. die Organismen unseres Körpers. Einen Ausgleich zu schaffen, ist mit der Zufuhr von Rohkost leicht – vorausgesetzt, man weiß, welche Lebensmittel welche Nährstoffe liefern. Um während einer Diät- und Fitnessphase den Aufbau der Muskeln zu fördern und dabei auf Nahrungsergänzungsmittel zu verzichten, benötigt der Körper Proteine und Omega-3-Fettsäuren, die unter anderem in Paprika, Spinat oder Walnüssen vorhanden sind. Starke Knochen und Zähne verlangen nach Kalzium, Vitamin D und Magnesium, welche Brokkoli, Ananas, Mandeln oder grünes Blattgemüse liefern. Haut, Haare und Nägel werden durch Kohl, Kürbis, Paprika und Süßkartoffeln gestärkt und wer sein Gehirn auf Höchstleistung bringen möchte, ist mit Avocado, Heidelbeeren, Nüssen und Äpfeln gut bedient, die wertvolle, gesunde Fette enthalten.

Was Rohkost bewirkt und welche Produkte verzehrt werden dürfen

Faustregel Nummer eins bei einer Rohkostdiät oder Ernährungsumstellung: Zwei bis drei Liter Wasser am Tag statt industriell hergestellter Säfte trinken, um den Körper zu entgiften. Dazu werden vitamin- und ballaststoffreiche Rohprodukte verzehrt, was neben dem Standardobst und -gemüse auch Samen, Sprossen, Beeren, Pflanzen, Nüsse und Keimlinge sind. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Verzehr von Wildkräutern, die nicht nur schmackhaft sind, sondern den Organismus mit Chlorophyll versorgen, was die Blutbildung anregt und das Immunsystem stärkt. In Rohkost ist ein hoher Anteil an Ballaststoffen vorhanden, die die Schadstoffe im Körper bekämpfen, den Cholesterinspiegel senken und den Zuckerhaushalt im Rahmen halten. Verdauungsprobleme können reguliert, Bluthochdruck gemindert und Allergien bekämpft werden, die oft auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten zurückzuführen sind. Darüber hinaus kann man von Rohkost so viel essen, wie man möchte, denn die Lebensmittel haben kaum Kalorien. Zudem tritt durch den hohen Wert an Ballaststoffen schnell ein Sättigungsgefühl ein, weshalb die Diät wie viele andere nicht mit einem Verzicht- und Hungergefühl einhergeht.


Wird der Körper durch Rohkost mit ausreichend Nährstoffen versorgt?

Da die Rohkosternährung quasi vegan ist, also weder Fleisch noch Milchprodukte verzehrt werden, herrscht das allgemeine Vorurteil vor, dass Menschen, die ausschließlich native Produkte zu sich nehmen, früher oder später an einem Eiweißmangel leiden. Doch in der Regel benötigt eine Person von etwa 60 Kilogramm nur 45 Gramm, obgleich sich der Körper an denaturierte, tierische Eiweißquellen gewöhnt hat und somit auf bis 100 Gramm am Tag kommt. Diesen Anteil kann der Körper kaum verarbeiten, weshalb er mit unbehandeltem, hochwertigem Eiweiß versorgt werden muss, das unter anderem in Gurken, Nüssen, Sonnenblumenkernen oder Avocados vorhanden ist. Auch der Kalziumbedarf kann mit Rohkost gedeckt werden, denn diese liefert organische, gesunde Mineralstoffe. Durch industrielle Düngermittel in Pflanzen, Obst und Gemüse gehen diese oft verloren, weshalb der Körper auf anorganische Mineralien zurückgreift, die auf lange Sicht zu Verkalkungen in Gelenken und Gefäßen führen kann. Darüber hinaus wird dem Organismus ein hoher Anteil durch den Verzehr von Kaffee, Zucker oder Weißmehl entzogen – Rohkostprodukte wie Feigen, Mandel, Wildkräuter und grünes Blattgemüse wie Grünkohl gleichen dieses Defizit aus.

(Alter)native Geschmacksträger

Wer Rohkost mit einem nüchternen Geschmack verbindet, liegt falsch, denn es existieren viele Produkte, die das Würzen mit herkömmlichem Salz oder Zucker ersetzen. So sorgen getrocknete Tomaten, Würzhefe oder Miso, eine Mischung aus gekochten Sojabohnen und Reis, für eine herzhafte Note. Zum Süßen empfiehlt sich Agavendicksaft oder Stevia, Fett liefert Kokosöl, Kakaobutter oder Mandelmus. Nicht zu vergessen ist die Bandbreite an Kräutern, die sich zum Würzen eignen. So und mithilfe von ausgefallenen Kuchenrezepten, leckeren Smoothies und lauwarmen Kürbissuppen, die die 42-Grad-Marke nicht überschreiten, kann die Rohkosternährung zu einer abwechslungsreichen Diätmethode werden.

Bilder:
1. © istock.com/Rocky89
2. © istock.com/Adventure_Photo

Bea 22.02.2015, 14.34

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Selina

Danke für den interessanten, informativen Blogbeitrag!
Ich selbst ernähre mich im Großen und Ganzem auch sehr gesund, Rohkost steht auch des Öfteren auf meinen Speiseplan. Jedoch könnte ich mir nicht vorstellen, mich nur auf diese Weise zu ernähren. Ich mag das Gefühl von warmen Speisen im Magen, die Wirkung einer warmen Suppe nach einem kalten Wintertag. Mit Liebe zubereitete Speisen sind für mich Soulfood, kleine Streicheleinheiten für die Seele. ;) :ok:

vom 28.02.2015, 16.22
Wer nicht will,
findet Gründe.
Wer will, findet Wege.
Willkommen in meinem Blog. Ich heiße Beatrice, bin 1962 geboren und mit obigen Motto an der Hand, geht es hier im Blog um gesunde Ernährung in Verbindung mit dem Verlust von überflüssigen Pfunden. Ab und an schreibe ich über Bewegendes (auch Sport genannt) und das ein oder andere Wissenswerte zum Thema Gesundheit. Meine kulinarischen Schöpfungen, die aktuell hauptsächlich in der Ecke SlowCarb angesiedelt sind, darfst du gerne nachkochen und wenn es dir geschmeckt hat, freue mich über dein Feedback.
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